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Im Wohnzentrum befindet sich das Wohnpflegeheim für körperlich schwerstbehinderte Menschen wo 32 Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen ihr zu Hause gefunden haben. Hierbei handelt es sich um angeborene, erworbene Behinderungen sowie Behinderungen, die erst im Laufe des Lebens in Erscheinung treten.
Das ASB Wohnpflegeheim
Diese 32 Plätze sind auf zwei Etagen verteilt, wobei acht Personen in einer Gruppe leben. Die BewohnerInnen verfügen über Einzelzimmer mit integrierter oder neben liegender Nasszelle sowie Telefon, Fernseh- und Radioanschluss. Auf Wunsch kann ein Internetanschluss zur Verfügung gestellt werden. Eine Rufanlage ist vorhanden, die ggf. auf den individuellen Bedarf des Bewohners angepasst wird.
Die Zimmer können von jedem Bewohner individuell eingerichtet werden, ein Pflegebett wird in jedem Fall zur Verfügung gestellt. Auf Wunsch möblieren wir auch die Zimmer mit hauseigenem Mobiliar. In den gemeinsamen Aufenthaltsbereichen sind z.T. behindertengerechte Küchen vorhanden sowie Möglichkeiten zum gemeinsamen Fernsehen.
Die Bewohner leben ihrem Alter entsprechend in vier Gruppen zusammen. So können die Interessen und Neigungen der einzelnen Personen besser Berücksichtigung finden. Die Selbstbestimmung der individuellen Lebensführung steht neben dem Sinn für ein Leben in der Gemeinschaft im Mittelpunkt. Neben der freien Gestaltung des eigenen Wohnumfeldes berücksichtigen wir die freie Entfaltung der Persönlichkeit des Einzelnen, beachten die jeweilige Behinderung und den entsprechenden Hilfebedarf. Die Verwirklichung des eigenen Lebens, durch die Förderung der Persönlichkeit und das Ausschöpfen der physischen und psychischen Ressourcen spielt in unserer Einrichtung eine wichtige Rolle.
Fachärztliche Versorgungen welche aufgrund der Behinderung erforderlich sind, bemühen wir uns zu realisieren. Gleiches gilt für die Beschaffung individuell angepasster Hilfsmittel. Ein guter Kontakt zu Angehörigen, Freunden und Bekannten des Bewohners ist uns wichtig. Zu den Besonderheiten des Hauses zählt auch, dass keine medizinische Arbeitskleidung vom Personal getragen wird. Diesem ausdrücklichen Wunsch der Bewohner wurde seit Eröffnung des Hauses Rechnung getragen. Im Laufe des Jahres finden verschiedenste Feste und Feiern individuell und in der Gemeinschaft statt. Zu einer jahrelangen Tradition gehören dabei das Hoffest, die Rollitour oder auch der Weihnachtsmarkt, was gemeinsam mit den Bewohnern vorbereitet und durchgeführt wird. Regelmäßige Freizeitangebote wie Keramik, Sport- und Theatergruppe, Mal- und Zeichenkurs ergänzen das Spektrum individueller Freizeitbeschäftigung.
Die Bewohner entscheiden gemeinsam über die jährliche Urlaubsreise. Gruppen finden sich zusammen und entsprechend der Interessen wird ein Reiseziel ausgewählt. Ein fester Bestandteil zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sind zahlreiche Theater- und Opernhausbesuche oder Sinfoniekonzerte. Parallel hierzu besuchen unsere Bewohner gern Konzerte (auch open air) oder Veranstaltungen nach ihren individuellen Neigungen, in und um Chemnitz. Besuche von Sportveranstaltungen wie Fußball, Volleyball oder Basketball werden in der Gemeinschaft ebenso realisiert wie Kinobesuche. Individuelle Wünsche nach Einkäufen, z.B. Lebensmittel, Geschenke für Angehörige oder Freunde und Bekleidung müssen gemeinsam mit dem Personal geplant und realisiert werden.
„Carpe Diem“,
so lautet der Zusatz für uns im ASB – Wohnzentrum, nunmehr seit 21 Jahren
Das Leben im Wohnzentrum ist derzeitig anders geworden, Besuchsverbot und Ausgangssperre haben es verändert und das muss so sein! So wie sich alle Menschen an diese neuen Regeln halten müssen, gilt dies auch für uns Bewohner und Mieter. Wir mussten uns neu organisieren und das Gewimmel von Angehörigen, Freunden, Gästen und Besuchern geht im Augenblick nicht, da müssen wir nach Alternativen suchen. Ebenso bestehen gerade keine Möglichkeiten in der Stadt bummeln zu gehen, Einkäufe müssen für uns erledigt werden und Therapien haben sich geändert.
„Nutze den Tag“, so wird „Carpe Diem“ gern übersetzt und wir haben es getan.
Die Physiotherapie wird jetzt für jeden, in dieser begrenzten Zeit, durch zwei Physiotherapeuten der Praxis Oehme durchgeführt. Ergotherapie erhalten die Bewohner von Ergo-Aktiv. Diese Therapeuten dürfen nicht mehr zu Hausbesuchen fahren, keine weiteren Patienten behandeln, um die Infektionswege zu unterbrechen, so ist die Bedingung. Wir möchten gern die so wichtigen Therapien weiterhin ermöglichen und müssen uns dennoch schützen. An dieser Stelle wollen wir uns auch bei all den anderen Therapien bedanken, dass sie diesen Weg mitgegangen sind! Wir sind uns bewusst, dass dies derzeitig enorme finanzielle Einbußen bedeutet, doch der Schutz der Bewohner geht vor! Wir werden euch nicht vergessen und sobald als möglich wieder für alle die Türen öffnen!
Unsere individuellen Einkaufswünsche wurden durch das Personal erfüllt und ab dieser Woche unterstützt uns dabei der Globus Markt im Neefepark.
Das Personal der Betreuung ist jetzt an die Wohnbereiche gebunden und es finden mehr individuelle Angebote, mit maximal zwei Bewohnern statt, da Gruppenangebote z.Z. ausfallen müssen. Sobald es das Wetter erlaubt nutzen wir unseren schönen Garten, den wir in den letzten Jahren geschaffen haben. Die Saison hat begonnen und es gibt die ersten Dinge im Außengelände zu werkeln.
Es gibt deutlich mehr Gelegenheiten sich besser kennen zu lernen, es wird viel über die Situation mit dem Coronavirus gesprochen, was es alles verändert und wie wir uns schützen können. Bei diesen Auseinandersetzungen entstanden zwei Transparente, die wir am Freitag bei strahlendem Sonnenschein am Haus anbringen konnten. Die Angehörigen, Freunde und Sponsoren erhalten bis zum Osterfest von uns Post, damit sie wissen, dass es uns gut geht und wir an sie denken. Jetzt wird mehr telefoniert, gelernt oder auch mal wieder ein Buch gelesen, das Zimmer aufgeräumt und aussortiert, eben „Carpe Diem“ !
Das gesamte Personal im Wohnzentrum leistet eine grandiose Arbeit, um die Versorgung aller Bewohner und Mieter aufrecht zu erhalten! Dies ist unter sehr erschwerten Bedingungen, hohen physischen und psychischen Belastungen weit mehr als selbstverständlich! Danke an Euch alle, dass wir uns so gut auf Euch verlassen können!
Liebe Grüße an ALLE und bleiben Sie gesund, wir freuen uns auf ein Wiedersehen! Die Bewohner und Mitarbeiter vom ASB – Wohnzentrum.
Ein gemeinsames Werk erschaffen durch einen generationsübergreifenden Lernprozess von Menschen mit und ohne Behinderung aus unterschiedlichen Nationen, Kulturen und Religionen.
2. Preis 2019 Förderkreis Centro Arte Monte Onore e.V., Rittergut Ehrenberg
Unsere Vision:
Der Verein beschäftigt sich seit 2000 mit dem Thema Inklusion und Diversität von Menschen mit verschiedensten Einschränkungen und Altersklassen in Zusammenarbeit mit Personen ohne Einschränkung.
Ziel des Projektes:
Das Zusammenspiel von Menschen verschiedener Generationen, Nationalitäten und Menschen mit und ohne EInschränkung, das gleichberechtigte und achtungsvolle Zusammenspiel sollen nicht nur bei den Mitwirkenden, sondern auch beim Publikum zu einem Abbau von Barrieren führen. Die Botschaft - ein respektvoller und toleranter Umgang miteinander über vermeintliche Grenzen hinweg. Jeder Mensch ist wertvoll und im Rahmen seiner Möglichkeiten leistungsfähig.
"Eine der Gruppen ist aus dem Wohnzentrum für körperlich behinderte Menschen des Arbeiter Samariter Bundes an der Rembrandtstraße. Das Stück wird am 23. und 24. Februar im Opernhaus aufgeführt. "Ich zähle schon die Wochen", sagt Vicki Benduhn, die die Prinzessin Kököchin spielt, die der Mongolenherrscher Kublai Khan nach Persien verheiraten will. Es ist das vierte Theaterprojekt, an dem die 31-Jährige mitwirkt. "Man kann alles ausdrücken, was im Alltag nicht möglich ist", sagt Benduhn, die im Rollstuhl sitzt. Es gehe darum, aus sich herauszugehen und sich etwas zu trauen. Darin, wie man das macht, hat sie als Rollstuhltänzerin mit Spezialität auf Lateinamerikanische Tänze Erfahrung. Da das nicht alle Beteiligten von sich behaupten können, werden die Darsteller auf der Bühne Masken tragen. "Niemand sieht, wie man sich wirklich fühlt", erklärt Benduhn." (Quelle: Freie Press © Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG, erschienen am 05.02.2019 von Jana Peters)
Seit dem 18.03.2019 steht allen Bewohnern des ASB Wohnzentrums ein neues Fahrzeug zur Verfügung. Ein auf die Bedürfnisse für Rollstuhlfahrer angepasste Ausstattung mit teilweisen Umrüstungen bietet Reisekomfort auch für lange Fahrstrecken, z.B. bei Urlaubsreisen und Ausflügen. Wir sagen DANKE und freuen uns!
Danke an Aktion Mensch
Foto: ASB Chemnitz/ SchneiderAls sich der damals 17-jährige René Krönert im Jahr 1991 mit einem Brief an die Stadt Chemnitz wandt, hätte er wohl nicht geglaubt, welch großen Ball er damit ins Rollen bringt. Sein Wunsch: Eine Wohnmöglichkeit für junge Menschen mit schwerem Handicap, in der sie selbstbestimmt leben können, ohne von ihren Angehörigen abhängig zu sein. Krönert litt selbst seit frühestem Kindesalter an einer schweren Muskelkrankheit, war auf einen Elektrorollstuhl angewiesen. Acht Jahre später sollte sein Wunsch in Erfüllung gehen.
Der Interkulturelle Garten „Bunte Erde“ / Kaßberg war dieses Jahr das Wanderziel des Sponsorenlaufes Rollitour des ASB Wohnzentrums. Am 10.06.19 starteten etwa 40 Rollifahrer von hundert Teilnehmenden.
Rollitour 2019
Foto: Freie Presse( PDF / 125,66 KB )
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Rembrandtstraße 15
09111 Chemnitz