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Neues aus dem ASB Wohnzentrum

Gemeinsam wird es richtig und gut

Das bisher in Lichtenstein beheimatete Daetz-Centrum zieht als dialogus exhibition nach Mittweida um und plant derzeit für seine imposanten Holzskulpturen aus aller Welt die neuen Ausstellungsräume. Diese sollen zu einem Ort werden, an dem sich möglichst alle Menschen willkommen und zu einem grenzen- und konfessionsfreien Dialog eingeladen fühlen, den man mit all seinen Sinnen erleben kann. Grundlage für solch eine Kultur ist ein barrierebewusstes Denken und eben auch Handeln – also, die Vielfalt von Menschsein mit Offenheit und Wertschätzung wahrzunehmen, anzuerkennen und aufbauend darauf Entscheidungen zu treffen, die die Bedarfe aller mit einbezieht.

Bewohner*innen des ASB Wohnzentrums beteiligen sich an der Testausstellung der dialogus exhibition.

Foto: ASB Chemnitz

Nur wer weiß denn, welche Bedarfe ein Mensch mit einer Behinderung hat? Welche Höhe und Breite muss ein Tisch haben, so dass auch ein Mensch in einem Rollstuhl ihn gut nutzen kann? Auf welcher Höhe sollte ein Exponat platziert werden, so dass es Kinder als auch im Rollstuhl sitzende Besucher*innen gut betrachten können? Was benötigt ein blinder Mensch, um sich eine Vorstellung von beispielsweise einer aus Pappelholz geschnitzten „Katchina-Puppe“, einem guten Geist des indigenen Volkes der Hopi in Arizona /USA, machen zu können?

Es sind die betroffenen Menschen selbst, die ganz genau wissen, was sie brauchen. Sie sind Expert*innen ihres Lebens. Dazu finden zwischen den Akteur*innen der Daetzstiftung, des Vereines dialogus e.V. und Vertreter*innen unterschiedlichster Behinderungsarten Erfahrungsaustausche statt. Am Donnerstag, den 10. August 2023, trafen sich Menschen mit körperlicher Behinderung, welche auf einen Rollstuhl angewiesen sind, ein Vertreter des Blinden- und Sehbehindertenverbandes, das junge Team von Daetzstiftung/dialogus e.V.  und des Holzkombinates im ASB Wohnpflegeheim in der Rembrandtstraße zu einem Workshop. Gemeinsam wurde gemessen, getüftelt, probiert und es wurden Ideen für kreative barrierefreie Lösungen gefunden. Mit anderen gemeinsam wirken, Fähigkeiten und Lebenswissen einbringen und somit Gesellschaft mitgestalten, also beteiligt sein – das ist, was Inklusion, im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention - eine Menschenrechtskonvention - meint! Die darüber erfahrene Wertschätzung, das Gefühl nicht bloß einfach teilhabend, sondern teilgebend zu sein, macht Lust auf mehr Initiative.

Wir dürfen den Prozess der Entstehung der neuen dialogus exhibition weiterbegleiten und Anfang September den gemeinsam kreierten Tisch und eine tastbare Holzillustration, in der vorerst entstehenden Testausstellung, mitbauen.

Wir sind gespannt und freuen uns auf darauf, weiterhin mitgestaltend und wirksam beteiligt zu sein.